Kompromissloses Messen mit Petrus
Nehmerqualitäten sind gefragt
"Uiuiuiuiuiuiui" – Fans kennen diese Ansage Laut Peter Zaun beschreibt sie eher unangenehme Untergrundbeschaffenheit. Dieses Wort kann man aber auch locker auf die ersten Folgen der 14. Staffel des Dauerbrenners "Von 0 auf 60" anwenden. Die Protagonisten haben es nämlich mit einer eher unangenehmen Gesamtsituation zu tun. Die Episoden eins bis vier wirken beinahe apokalyptisch. Würden Cappuccino- und Espressogruppe statt am Sonntagmorgen am Samstag- oder Sonntagabend fahren – man würde meinen, mein sei in einem krassen Film Noire gefangen. Der Bösewicht ist so leicht auszumachen wie schwer zu ergreifen – es ist der weißbärtige Mister Petrus. Er will die Gruppe um Peter Zaun und Inge Daniels zermürben, er will mit allen Mitteln ihre Moral untergraben – doch sie lassen sich nicht aus der Spur oder von der Straße drängen.

Es ist eine Art Dauerpatt, ein sich kompromisslos steigerndes Dauermessen, in dem keiner auch nur einen Millimeter nachgibt. Das Ende ist klar: Auch wenn so manches Teammitglied gerne ein bisschen Zeit mit Mister Petrus verbringen würde – in einem Geheimgefängnis beim Waterboarding – sie werden den Mann nie erwischen. Das Ziel ist, den Kampf zu bestehen. Und da hat das Team gute Chancen – man weiß um seine Moral, sein Durchhaltevermögen, seine Nehmerqualitäten, seine Freude, an dem was dieses Team tut und zu leisten vermag.
Ein hinterhältiger Bösewicht
Und es ist mal ein etwas anderer Auftakt. Erinnern wir uns an die letzten Staffeln – wie oft hörten wir Peter sagen: "Wäre schön, wenn wir bald einmal eine Regenausfahrt machen könnten. Damit die Leute sich darauf einstellen können, wie es ist bei Nässe zu fahren." Wie es sich unter Regenbedingungen fährt, wissen die Fahrer und Fahrerinnen seit der ersten Tour. Es wäre unter diesen Umständen dringend erforderlich, mal das Fahrsicherheitstraining (besser bekannt als Kuscheltraining) zu absolvieren. Das will Peter aber im Trockenen machen, aber das ist Mister Petrus ziemlich egal, er spritzt mit Wasser um sich und streut dann auch noch Sand in die Augen. Absolut unberechenbar. Als wieder einmal mit Regen zu rechnen ist, und statt des Fahrsicherheitstrainings eine Ausfahrt angesetzt wird, zeigt sich die ganze Hinterhältigkeit des Wetterbösewichts: Er lässt den Regen spontan ausfallen.

Die Ermittlungen führen das Espresso-Team zur berüchtigten Allrather Kippe – doch Mister Petrus weiß, seine Spuren zu verwischen. Sein langer Arm reicht bis ins Straßenbauamt, die entfernen einfach mal so eben die Straße zu dem dunklen Anstieg. Das Team ist gezwungen auszuweichen, über kleine Feld- und Wirtschaftswege, auf denen Petrus' Helfer aus der Landwirtschaft jede Menge Dreck verteilt haben. Jeder Schuss des Bösewichts zielt auf die Moral des Teams, doch die erweist sich als extrem flexibel und überlebensfähig. Und die wird zusätzlich gestärkt durch das letztlich doch noch stattfindende Kuscheltraining eine Woche später. Mag Mister Petrus noch so viel Wasser, welkes Laub, Matsch und Kies auf das Team einprasseln lassen, jetzt weiß es genau, wie es dem fahrtechnisch entgegentreten muss.
Insofern werden die Jungs und Mädels um Peter und Inge wohl auch die nächsten Sonntage das tun, was sie am können: Das Rad auf die Straße bringen und die Grundlage für einen erfolgreichen Sommer 2020 weiter ausbauen, egal was Petrus oder sonst wer versucht, um sie zur Kapitulation zwingen.